APP GRATIS

Eine russische Atomflotte ist nicht das, was Kuba braucht.

Die Ankunft dieser Schiffe erinnert die Kubaner an die Ereignisse der Krise im Oktober 1962, als Kuba ein sowjetischer Spielstein im strategischen Machtkampf zwischen den beiden Supermächten war.

Fragata "Almirante Gorshkov" © Roberto Garaycoa Martínez.
Fregatte "Admiral Gorschkow"Foto © Roberto Garaycoa Martínez.

Die kürzliche Ankunft einer Flotte der russischen Kriegsmarine in der Bucht von Havanna, bestehend aus einem Atom-U-Boot, einem Tanker, einem Rettungsschlepper und einer modernen Fregatte, hat unter den Kubanern eine Mischung aus Bewunderung und Kritik hervorgerufen. Dieses Manöver, das bis zum 17. Juni andauern wird, hat die Aufmerksamkeit sowohl der Einheimischen als auch internationaler Beobachter auf sich gezogen, wobei die signifikante militärische Präsenz Russlands auf kubanischem Gebiet in einer Zeit zunehmender geopolitischer Spannungen hervorgehoben wurde.

Die Ankunft dieser Schiffe ruft bei den Kubanern die Ereignisse der Oktoberkrise von 1962 in Erinnerung, in der Kuba eine sowjetische Schachfigur im strategischen Spiel zwischen den beiden Großmächten war. Dieses Ereignis markierte nicht nur einen kritischen Punkt im Kalten Krieg, sondern zeigte auch, wie leicht die Insel zu einem Schlachtfeld für fremde Interessen werden kann. Die Nachwirkungen dieser Krise hallen noch in der kollektiven Erinnerung wider, und die aktuelle Situation ist nicht weniger besorgniserregend. Die Geschichte scheint sich mit dem aktuellen Regime zu wiederholen, das trotz der Lehren der Vergangenheit weiterhin zulässt, dass Kuba zu einer Schachfigur auf dem Schachbrett der Großmächte wird.

Die kubanische Regierung empfängt stolz die russische Flotte und glaubt, dass diese Aktion ihr Regime vor der Welt legitimiert. Sie versteht jedoch nicht, dass die Russen Kuba nur in einem neuen strategischen Spiel nutzen. Im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine rückt die NATO ihre Waffen an Russland heran, und als Reaktion darauf bringt Russland seine Waffen in die Nähe der USA. Die Ankunft der russischen Flotte in Havanna ist keine Geste uneigennütziger Unterstützung; es ist ein kalkulierter Schachzug, um die Macht im Angesicht der westlichen Aktionen in der Ukraine auszugleichen. Wird dies für Russland funktionieren? Es könnte sein, oder auch nicht. Die Geschichte hat gezeigt, dass geopolitische Wetten dieser Größenordnung äußerst unvorhersehbar sind und zu verheerenden Folgen führen können.

Was hier zählt, ist, dass Kuba, jetzt wie in der Krise im Oktober, nur eine wegwerfbare Spielfigur sein wird. Und das sollte Díaz-Canel wissen, wenn er auch nur ein bisschen Verstand hätte. Die kubanische Führung scheint zu vergessen, dass in den Machtkämpfen der Supermächte die Bauern geopfert werden. Die Gefahr, Kuba erneut in ein Schlachtfeld zu verwandeln, ist real und erschreckend. Die aktuelle Situation ist nicht anders: Kuba läuft Gefahr, inmitten eines Konflikts zwischen Riesen gefangen zu werden, ohne realen Nutzen für seine Bevölkerung.

Für die Kubaner ändert dieser Besuch nichts. Die Kommentare in sozialen Medien und Medien spiegeln deutlich ihre realen Bedürfnisse wider: Essen und Strom. "Jetzt geht es uns gut, anstatt Essen und Medikamente zu bringen, bringen sie Waffen", sagt Melani Gasca, während Rosa Maria Rivero Garcia ausdrückt: "Wozu so viele Kriegsschiffe, ESSEN, MEDIZIN UND THERMOKRAFTWERKE sind das, was gebraucht wird." Das kubanische Volk ist müde von Militäraufmärschen und davon, als Faustpfand in Konflikten eingesetzt zu werden, die ihnen nicht zugute kommen. Die Realität ist, dass diese Kriegsschiffe keine Lösungen für die alltäglichen Probleme der Kubaner bringen. Der Mangel an Nahrungsmitteln, Medikamenten und elektrischer Energie sind die wahren Dringlichkeiten, denen das Regime begegnen sollte.

Ist dieser Besuch nur eine Anekdote? Hoffentlich ja, und die Russen werden mit ihren Raketen in andere Länder gehen. Ein längerer Aufenthalt oder wenn dieser Besuch zu einem Vorposten russischer Basen in Kuba wird, könnte eine potenziell gefährliche Situation für die Insel schaffen und zu einem drastischen Anstieg der durch das nordamerikanische Embargo auferlegten Beschränkungen führen. Kuba kann es sich nicht leisten, wieder zum Feind der USA zu werden. Das Land braucht nicht erneut inmitten einer weiteren Oktoberkrise zu stecken, schon gar nicht in einer Zeit wie der aktuellen. Die Geschichte sollte als Lehre dienen und nicht nur als einfache Erinnerung, um zu verhindern, dass Fehler der Vergangenheit sich in der Gegenwart wiederholen.

Die Regierung zeigt erneut, dass sie nichts weiter als ein riesiger Stein auf dem Weg des kubanischen Volkes zum Wohlstand ist.

Was ist deine Meinung?

KOMMENTARE ANZEIGEN (1)

Abgelegt unter:

Meinungsartikel: Die Aussagen und Meinungen in diesem Artikel sind ausschließlich die Verantwortung des Autors und repräsentieren nicht unbedingt den Standpunkt von CiberCuba.

Luis Flores

CEO und Mitbegründer von CiberCuba.com. Wenn ich Zeit habe, schreibe ich Meinungsartikel über die kubanische Realität aus der Perspektive eines Emigranten.


Hast du etwas zu melden? Schreibe an CiberCuba:

editores@cibercuba.com +1 786 3965 689