Vor zwei Jahrzehnten präsentierte der kubanische Komiker Otto Ortiz, der damals durch seine Figur El Nene sehr populär war, ein Monolog, der mit einer Mischung aus Humor und sozialer Kritik die alltäglichen Schwierigkeiten auf der Insel präzise darstellte.
Heute, zwanzig Jahre später, hat seine Botschaft immer noch die gleiche Aktualität, denn Probleme wie Stromausfälle, Nahrungsmittelknappheit und die Schwierigkeiten, moderne Haushaltsgeräte zu erwerben, gehören nach wie vor zum Alltag der Kubaner.
Das TikTok-Profil @cuba_for_trump veröffentlichte ein Video, in dem Otto Ortiz erklärt: „Der Kubaner hat eine Eigenschaft, die niemand auf der Welt hat: Probleme verwandelt er in Bedürfnisse“, wodurch die Widerstandsfähigkeit des kubanischen Volkes hervorgehoben wird.
Mit seinem charakteristischen Sarkasmus schilderte der Humorist, wie die Stromausfälle, fernab von einer vorübergehenden Belästigung, im Alltag der Kubaner zur Normalität geworden sind, eine Situation, die heute aufgrund der Verschärfung der Energiekrise noch greifbarer ist.
„An dem Tag, an dem der Strom nicht ausfällt, fühle ich mich unwohl. Wenn er ausfällt, sage ich: ‚Verdammtes Glück, ein Problem weniger, eine Sorge weniger‘“, ironisierte er und verdeutlichte eine Realität, die nach zwei Jahrzehnten weiterhin besteht.
Außerdem verglich er die Stromausfälle in Kuba mit denen, die 2003, 1977 und 1965 in New York stattfanden. Während die New Yorker T-Shirts mit der Aufschrift „Blackout New York“ bedruckten, stellte sich der Komiker vor, wie etwas Ähnliches auf der Insel aussehen würde. „In Kuba gibt es keinen Schrank, der das aushält. Es wäre ein Maxikleid mit allen Zeiten des Stromausfalls darauf notiert.“
Ein weiteres wiederkehrendes Thema in seinem Monolog war der Kühlschrank, der zum Symbol für Prekarität wurde. In diesem Zusammenhang erinnerte er sich mit Wehmut an sein altes INPUD-Gerät aus dem Jahr 70, das zwar Mängel hatte, aber wenigstens seine Funktion erfüllte.
Mit selbstkritischem Humor erzählte er, wie er seinen INPUD verkauft hatte, um sich einen modernen LG mit zwei Türen zu kaufen, nur um festzustellen, dass er nichts einfrieren konnte: „Mit dem INPUD hatte man Vergnügen: Da blieb das Eis oben, unten, an der Seite haften. Aber mit diesem hier habe ich nicht mal Eis“, berichtete er.
„Der Kubaner hat keinen Kühlschrank, er hat ein weiteres Familienmitglied“, scherzte er und hob die Bedeutung dieser Haushaltsgeräte in einem kubanischen Zuhause hervor, wo es eine ständige Herausforderung ist, ihn gefüllt zu halten.
Für ihn ist ein leerer Kühlschrank zunächst ein Grund zum Lachen, aber wenn man ihn länger als eine Minute betrachtet, „wirst du bis zum nächsten Tag weinen“, eine Situation extremer Knappheit, die bis heute anhält.
Außerdem sprach der Komiker das Leben der Kinder in Kuba mit seiner gewohnten Mischung aus Zärtlichkeit und Schärfe an: „Wenn ich aufstehe, sagt meine kleinste Tochter zu mir: ‚Papa, die Milch‘, und sie ist 8 Jahre alt“, und bezog sich dabei auf die chronische Knappheit an Grundnahrungsmitteln.
Dennoch spiegeln seine Worte wider, dass die Kinder vor zwanzig Jahren bereits mit einem Mangel an Milch konfrontiert waren, ein Problem, das zwanzig Jahre später unter dem Regime weiterhin ungelöst bleibt.
Der Monolog von Ortiz, obwohl voller Humor, ist ein Zeugnis für die strukturellen Schwierigkeiten, mit denen die kubanische Gesellschaft konfrontiert ist, von denen viele sich in zwei Jahrzehnten nicht geändert haben.
Häufig gestellte Fragen zum Humor von Otto Ortiz und zur Realität in Kuba
Warum ist der Monolog von Otto Ortiz 20 Jahre später immer noch relevant?
Der Monolog von Otto Ortiz bleibt relevant, da er die alltäglichen Schwierigkeiten auf der Insel präzise darstellt, wie Stromausfälle und Lebensmittelknappheit – Probleme, die auch zwei Jahrzehnte später im Alltag der Kubaner bestehen.
Wie nutzt Otto Ortiz Humor, um die Situation in Kuba zu kritisieren?
Otto Ortiz verwendet Humor, um die Situation in Kuba zu kritisieren, indem er Ironie und alltägliche Bezüge miteinander verbindet, wie zum Beispiel wenn er sagt, dass ein leerer Kühlschrank dich bis zum nächsten Tag zum Weinen bringen kann, um die anhaltende Knappheit von Lebensmitteln und Grundnahrungsmitteln zu verdeutlichen.
Was symbolisiert der Kühlschrank im Monolog von Otto Ortiz?
Im Monolog von Otto Ortiz symbolisiert der Kühlschrank die Prekarität in Kuba. Der Komiker erinnert sich an seinen alten INPUD aus dem Jahr 70, der trotz seiner Mängel seinen Zweck erfüllte, im Gegensatz zu den modernen Geräten, die nichts einfrieren können. Damit spiegelt er die Schwierigkeit wider, einen Haushalt ausreichend zu versorgen.
Wie geht Otto Ortiz in seinen aktuellen Monologen mit der Energiekrise in Kuba um?
In seinen jüngsten Monologen thematisiert Otto Ortiz die Energiekrise in Kuba mit einem humorvollen Ansatz und stellt fest, dass die Kubaner so sehr an die Stromausfälle gewöhnt sind, dass sie diese mittlerweile als Teil ihres Alltags betrachten. Dies unterstreicht die Schwere der ungelösten Probleme im Energiesektor.
Welchen Einfluss hat der Humor von Otto Ortiz auf die kubanische Gesellschaft?
Der Humor von Otto Ortiz hat einen bedeutenden Einfluss auf die kubanische Gesellschaft, da er eine Ventilfunktion inmitten der schwierigen täglichen Realitäten bietet und gleichzeitig zum Nachdenken über kritische Themen wie die Knappheit von Grundnahrungsmitteln und die Mängel des elektrischen Systems anregt.
Archiviert unter: