Kubanische Mutter mit krankem Baby im Poliklinikum: "Man hätte die Aerosolaufsätze mitbringen müssen."

Viele andere Mütter und Nutzer haben ähnliche Erfahrungen über den Mangel an medizinischem Material in den Gesundheitseinrichtungen der Insel geteilt.

Policlínico en Guanabacoa © Facebook/Mayris Santiesteban
Poliklinik in GuanabacoaFoto © Facebook/Mayris Santiesteban

Ähnliche Videos:

Eine Mutter hat die prekären Bedingungen im Poliklinik „Julio Antonio Mella“ im havanischen Kreis Guanabacoa angeprangert, wo sie ihr krankes Baby hinbrachte. Dies verdeutlicht, dass in Kuba die Gesundheitskrise weiterhin die Familien belastet, die mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert sind, angemessene medizinische Versorgung zu erhalten.

Laut dem Bericht von Mayris Santiesteban, Mitglied der Facebook-Gruppe "Madres Cubanas por un Mundo Mejor", musste sie mit ihrem erst ein Jahr und vier Monate alten Baby in die genannte Gesundheitseinrichtung, aufgrund von Atemproblemen des Kleinen.

„Ich kam um 22:45 Uhr in die von mir hier gezeigte Poliklinik mit meinem Baby, das Atemnot hatte“, erzählte Mayris in ihrem Beitrag.

Captura von Facebook/Mayris Santiesteban

Laut ihrem Zeugnis war das einzige angebotene Behandlungsmittel bei ihrer Ankunft im Gesundheitszentrum ein Aerosol, da nicht genügend Ressourcen vorhanden waren, um andere medizinische Verfahren durchzuführen, nicht einmal für eine Injektion.

Die Situation wurde noch frustrierender, als man ihm im Krankenzimmer mitteilte, dass er sein eigenes Mundstück für das Aerosol mitbringen müsse. „Sie hatten nur drei Mundstücke, und die waren schmutzig“, bemerkte er.

Angesichts dieser Situation und ohne die angemessene Betreuung zu erhalten, musste Mayris verärgert und besorgt um die Gesundheit ihres Sohnes nach Hause zurückkehren. „Für mich ist das etwas Ungeheures. Am Ende habe ich meine Zeit damit vergeudet, dorthin zu gehen, nur um sehr unzufrieden zurückzukehren“, äußerte sie.

Der von Santiesteban geteilte Fall hat große Resonanz in der Facebook-Gruppe erzeugt, in der viele andere Mütter und Nutzer ähnliche Erfahrungen über den Mangel an medizinischem Material in den Gesundheitseinrichtungen der Insel geteilt oder Ratschläge gegeben haben, wie sie die Gesundheit ihres Kindes verbessern kann.

„Mami, hol dir ein Aerosolgerät und lerne die Dosierungen, denn das wird schlimmer“, waren die Worte einer Internautin.

Ein weiterer Kommentar berichtete von einer ähnlichen Erfahrung. „So leben wir jetzt. Ich habe mein Kind mit fast 40 Fieber zum Marfan gebracht, und zum Glück bin ich vorausschauend und habe alles dabei gehabt, von Thermometern bis hin zu Duralgina. Denn angeblich gab es drei Thermometer: eines hatte sich irgendein Elternteil genommen, ein anderes war kaputt und auf das einzige, das noch funktionierte, warteten über 20 Kinder. Es gab kein Duralgina, um das Fieber zu senken. Es ist einfach nur heuchlerisch. Viele Ärzte sind hier, um ihren Dienst zu leisten, aber sie werden in anderen Ländern ausgebeutet, während Kuba das ganze Geld einstreicht und ihnen ein lächerliches Gehalt zahlt. Und hier gibt es nicht mal Ärzte in den Sprechstunden.“

"Stell dir vor, es gibt nicht einmal Gips, also wenn du einen Bruch hast, wird der Knochen zerbrochen bleiben," beklagte sich eine andere Person.

„Mami, ich komme aus Matanzas und habe eine 6-jährige Tochter. Vor 3 Tagen hatte sie eine Krise, und ich brachte sie ins Kinderkrankenhaus, wo ich auf dieselbe Situation stieß. Es ist traurig. Man riet mir, eine Spritze und Medikamente zu kaufen, das heißt, wir gehen ins Krankenhaus nur, um die Arbeitskraft in Anspruch zu nehmen“, kommentierte eine Mutter.

Diese Zeugenaussagen heben die Kritik am kubanischen Gesundheitssystem hervor, das über Jahre hinweg als das Fundament des Landes galt. Allerdings hat sich die Knappheit an grundlegenden Materialien, Medikamenten und Geräten verschärft, was die Qualität des Dienstes beeinträchtigt, insbesondere in Notfallsituationen.

Kürzlich erkannte die Regierung an, dass mehr als 70 % der essentiellen Medikamente fehlen, was die Qualität der medizinischen Dienstleistungen im Land erheblich beeinträchtigt. Von den 651 Produkten, die im Basis-Arzneimittelverzeichnis aufgeführt sind, sind derzeit 461 entweder vollständig nicht verfügbar oder schlecht abgedeckt.

Patienten haben über den Mangel an Spritzen zur Verabreichung von Notfallinjektionen geklagt, was zu kritischen Situationen in Gesundheitseinrichtungen geführt hat. Ein Bürger in Manzanillo berichtete, dass er, als er in der frühen Morgenstunde mit seiner Partnerin ins Hospital kam, die Information erhielt, dass aufgrund des Fehlens von Spritzen im Zentrum keine Injektion verabreicht werden könne.

Obwohl die Behörden darauf bestehen, dass das US-Embargo die Hauptursache für diese Mängel ist, weisen viele Stimmen innerhalb der kubanischen Gesellschaft auf strukturelle Probleme in der Verwaltung und der Priorisierung von Ressourcen als entscheidende Faktoren hin.

Der Bericht von Mayris spiegelt die Verzweiflung und Unzufriedenheit der Bürger wider, die sich in kritischen Momenten angesichts der Prekarität des Gesundheitssystems verlassen fühlen.

Häufig gestellte Fragen zur Gesundheitskrise in Kuba

Wie ist die aktuelle Situation des Gesundheitssystems in Kuba?

Das Gesundheitssystem in Kuba steht vor einer ernsthaften Krise, geprägt von einem Mangel an medizinischen Materialien, Medikamenten und Personal. Viele Krankenhäuser verfügen nicht über grundlegende Ausstattungen wie Spritzen und Düsen für Aerosole, was die medizinische Versorgung erheblich beeinträchtigt.

Welche Schwierigkeiten haben kubanische Familien bei der Suche nach medizinischer Betreuung?

Die kubanischen Familien erleben erhebliche Schwierigkeiten bei der Suche nach medizinischer Versorgung, einschließlich der Notwendigkeit, eigene Materialien wie Aerosoldüsen und Medikamente mitzubringen, aufgrund des Mangels an Ressourcen in den Gesundheitseinrichtungen.

Wie beeinflusst der Mangel an medizinischen Ressourcen die Patienten in Kuba?

Der Mangel an medizinischen Ressourcen in Kuba erschwert die Patientenversorgung erheblich, was in Notfällen zu kritischen Situationen führt und eine angemessene Behandlung schwerer Erkrankungen verhindert.

Was unternehmen die kubanischen Behörden angesichts dieser Gesundheitskrise?

Die kubanischen Behörden haben das Problem der Medika­menten- und Materialknappheit anerkannt und erklärt, dass die Krise anhalten wird. Viele Bürger hingegen kritisieren jedoch das Management und die Priorisierung der Ressourcen als Ursachen für diese Situation.

Wie wirkt sich die Gesundheitskrise auf die kubanischen Kinder aus?

Die gesundheitliche Krise in Kuba betrifft schwerwiegend die Kinder, die unter dem Mangel an medizinischen Materialien und wichtigen Medikamenten leiden, was ihre Gesundheit in kritischen Situationen gefährdet.

Archiviert unter:

Redaktion von CiberCuba

Ein Team von Journalisten, das sich verpflichtet hat, über die aktuelle Lage in Kuba und relevante globale Themen zu informieren. Bei CiberCuba arbeiten wir daran, verlässliche Nachrichten und kritische Analysen anzubieten.