15N, zuvor bekannt als 20N.
Die Zivile Marsch für den Wandel ist der Name, der der nationalen friedlichen Demonstration gegeben wurde, zu der die Gruppe Archipiélago in Zusammenarbeit mit dem Rat für den demokratischen Übergang in Kuba aufgerufen hat. Ihr Zweck besteht laut der Erklärung des kubanischen Dramatikers Yunior García Aguilera in Archipiélago darin, die Gewalt zu verurteilen und die Freilassung aller politischen Gefangenen, den Respekt vor den Rechten der Kubaner sowie eine Lösung der politischen Differenzen durch demokratische und friedliche Wege zu fordern.
Ab dem 21. September begannen Aktivisten, die mit Archipiélago in Verbindung stehen und verschiedenen Disziplinen sowie unabhängigen sozialen Organisationen angehören, einen Antrag zur Genehmigung von Demonstrationen in unterschiedlichen Regionen des Landes an die Provinzregierungen zu richten. Sie berufen sich dabei auf Artikel 56 der Verfassung der Republik Kuba, welcher den Bürgern das Recht auf Versammlung, Meinungsäußerung und Vereinigung zu rechtmäßigen und friedlichen Zwecken zusichert, sowie auf Artikel 20 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, der das Recht auf friedliche Versammlung und Vereinigung betont.
Es wurden Briefe in Havanna, Cienfuegos, Guantánamo, Pinar del Río, Villa Clara, Holguín, Camagüey und Las Tunas übergeben. In Santiago de Cuba versuchte der Aktivist Dariem Columbié, einen Brief im Regierungssitz der Provinz zu übergeben, wurde jedoch festgenommen, als er sich dazu bereitmachte.
Zu Beginn war die Einladung für den 20. November geplant, jedoch entschied das Ministerium für die Revolutionären Streitkräfte am 7. Oktober, eine Reihe von Militärübungen vom 18. bis 20. November durchzuführen, die mit der Feier des Nationalen Verteidigungstags am 20. November enden würden. Angesichts dieser Reaktion der Regierung beschloss Archipiélago, die Demonstration auf den 15. vorzuverlegen, an dem Tag, an dem Kuba seine Grenzen für den internationalen Tourismus öffnet.
Am 12. Oktober gab die kubanische Regierung eine negative Antwort auf die Genehmigungsanträge von Archipiélago bekannt und begründete dies mit der Annahme, dass die Förderer die Absicht hätten, einen Wandel im politischen System Kubas zu fördern, was ihrer Meinung nach illegitim und verfassungswidrig wäre.