Der kubanische Singer-Songwriter Silvio Rodríguez, der für seine Unterstützung des Castro-Regimes bekannt ist, gab zu, dass die Krise in Kuba "schrecklich" ist, und bedauerte besonders, was ältere Menschen durchmachen.
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur The Associated Press bezeichnete der Troubadour die aktuelle Situation als "sehr ernst", die von Inflation, geringer Lebensmittelproduktion, Auswanderung und dem Verfall der Dienstleistungen geprägt ist.
Die gegenwärtige Situation untergräbt jede Idealüberzeugung. Die Realität ist für die meisten unserer Leute sehr hart. Das fängt schon bei der Anzahl der Älteren an, die ihr Leben der Revolution mit Leib und Seele gewidmet haben und jetzt, stell dir vor, mit ihren Renten nicht einmal genug für eine Packung Eier haben", stellte er fest.
Die Mehrheit der Menschen weltweit möchte einfach ihr Leben in Ruhe leben, ein wenig vorankommen und einige Möglichkeiten haben“, fügte er hinzu.
Silvio, ein überzeugter Verteidiger der Revolution und ehemaliger Abgeordneter im kubanischen Parlament, hat in letzter Zeit Ansichten geäußert, in denen er sich für einen Wandel im Denken der Führungsklasse und eine Öffnung zur Marktwirtschaft ausspricht.
Ich bin in der Lage, in einem sehr offenen Meinungsspektrum zu leben, solange auch meine Meinung berücksichtigt wird, natürlich. Ich hoffe nur, dass unsere Zukunft, die Zukunft des Kubas von José Martí, nicht in der Hand der US-Regierung liegt.
Der Gründer der Movimiento de la Nueva Trova, 77 Jahre alt, erklärte im Juni 2023, dass die kubanische Regierung "eine Veränderung im Denken" benötige und "die Angst verlieren" müsse vor Wirtschaftsmodellen, mit denen das kollektive Wohlergehen gewährleistet werden kann.
Die Veränderungen, die wir brauchen, betreffen die Mentalität. Man muss die Angst verlieren", sagte er.
Im Jahr 2022 kommentierte der Musiker, dass Kuba "die Revolution revolutionieren" müsse, um aus der Krise herauszukommen, in der es sich befindet.
In einem auf dem Blog veröffentlichten Text forderte er eine Transformation des kubanischen sozialistischen Modells und schlug vor, Erfahrungen von Ländern wie China und Vietnam zu übernehmen, nachdem er zugegeben hatte, dass die realen Erfahrungen des Sozialismus beweisen, dass er in der konzipierten Form unpraktikabel ist.
Meine persönliche Meinung ist, dass die Erfahrungen in China und Vietnam bisher das Beste sind: sozialistische Regierungen, die kapitalistische Wirtschaften leiten. Ich spreche nicht von Kopieren, sondern von Interpretation. Für mich ist offensichtlich, dass Kuba die Revolution revolutionieren muss...
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