Spanien und sechs weitere europäische Länder unterzeichnen eine Erklärung, in der sie die Protokolle Venezuelas einfordern.

„Diese Überprüfung ist entscheidend, um den Willen des venezolanischen Volkes zu erkennen“, erklärten sie.

El candidato opositor Edmundo González Urrutia el día de la votación © Captura de video / Noticias Telemundo
Der Oppositionskandidat Edmundo González Urrutia am Tag der WahlFoto © Captura de video / Nachrichten Telemundo

Die Regierungen von Spanien, Frankreich, Italien, Deutschland, den Niederlanden, Polen und Portugal haben eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, in der die venezolanischen Behörden aufgefordert werden, alle Wahlprotokolle der kürzlich stattgefundenen Präsidentschaftswahlen vom 28. Juli zu veröffentlichen.

„Wir fordern die venezolanischen Behörden auf, so schnell wie möglich alle Protokolle zu veröffentlichen, um die vollständige Transparenz und Integrität des Wahlprozesses zu gewährleisten. Die Opposition weist darauf hin, dass sie mehr als 80 % der Protokolle gesammelt und veröffentlicht hat, die an jedem Wahltisch erstellt wurden“, betonte das Schreiben.

Die europäischen Führer äußerten ihre große Besorgnis über die Situation in Venezuela und hoben die Bedeutung von Transparenz und Integrität des Wahlprozesses hervor. „Diese Überprüfung ist entscheidend, um den Willen des venezolanischen Volkes anzuerkennen“, erklärten sie.

Außerdem verurteilte die Erklärung jegliche Festnahme oder Drohung gegen politische Führer und betonte die Bedeutung der Achtung der Rechte auf friedliche Versammlung und Versammlungsfreiheit des venezolanischen Volkes.

Zuletzt versicherten die europäischen Führer, dass sie die Situation in Venezuela weiterhin genau beobachten und gemeinsam mit ihren Partnern arbeiten werden, um die Demokratie und den Frieden in dem südamerikanischen Land zu unterstützen.

Die gemeinsame Erklärung spiegelt das Engagement der internationalen Gemeinschaft für Wahltransparenz und Menschenrechte in Venezuela wider, ein Anliegen, das unter Regierungen, NGOs und internationalen Organisationen zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Der Aufruf der sieben europäischen Länder erfolgt vor dem Hintergrund einer zunehmenden politischen Spannungen in Venezuela. Mit 96,87% der ausgezählten Protokolle, selon dem Consejo Nacional Electoral (CNE), wurde Nicolás Maduro mit 51,95% der Stimmen als Präsident bestätigt, während Edmundo González Urrutia, der Oppositionskandidat, 43,18% erhielt.

Dennoch hat die Opposition mehr als 80% der Protokolle veröffentlicht und behauptet, dass González Urrutia der wahre Gewinner mit 67,2% der Stimmen ist. Diese Diskrepanz hat eine Reihe von Anerkennungen und Ablehnungen auf internationaler Ebene hervorgerufen.

Die Vereinigten Staaten erkannten beispielsweise González Urrutia als den legitimen Gewinner der Wahlen an, während auch andere Länder der Region, wie Argentinien, Uruguay, Ecuador und Costa Rica, ihre Unterstützung für den Oppositionskandidaten ausdrückten.

Der Carter Center hat seinerseits die mangelnde Integrität der Wahlen angeprangert und erhebliche Probleme in einem Prozess hervorgehoben, zu dem es Beobachter entsandt hat.

Die Haltung der europäischen Führer stimmt mit der der G7-Länder überein, die kürzlich ebenfalls ihre Solidarität mit dem Volk Venezuelas und dessen Forderung nach Transparenz bei Wahlen zum Ausdruck brachten. Im Gegensatz dazu verteidigte der kubanische Regierungschef Miguel Díaz-Canel Maduro, was sowohl innerhalb als auch außerhalb Kubas Kritik hervorgerufen hat.

Die Situation in Venezuela bleibt kritisch, mit einer gespaltenen internationalen Gemeinschaft und einem Land, das sich inmitten einer tiefen politischen Krise befindet. Die Forderung nach Transparenz und der Veröffentlichung aller Wahlprotokolle wird als ein wesentlicher Schritt angesehen, um den aktuellen Wahlkonflikt zu lösen und Frieden sowie Demokratie im Land zu gewährleisten.

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