Protest in Guantánamo wegen Stromausfällen: Anwohner von Cabacú demonstrieren nach über 12 Stunden ohne Strom

Die Energiekrise in Kuba führt weiterhin zu wachsendem gesellschaftlichem Unmut, auf den die Behörden mit Drohungen und Festnahmen reagieren, während sie allmählich ihre Durchsetzungskraft verlieren.

Protesta en Cabacú, el pasado 16 de mayo (imagen de referencia) © Captura de video Facebook / Cubalex
Protest in Cabacú am 16. Mai (Referenzbild)Foto © Videoaufnahme Facebook / Cubalex

Die Gemeinde Cabacú in Baracoa, Provinz Guantánamo, war am Samstag Schauplatz eines erneuten Bürgerprotests gegen die andauernden Stromausfälle, die die gesamte Bevölkerung betreffen, insbesondere die Bewohner im Osten Kubas.

Die Anwohner des als La Bacanera bekannten Gebiets gingen auf die Straße, nachdem sie mehr als 12 Stunden ohne Strom ausgehalten hatten, wie das unabhängige Rechtszentrum Cubalex in seinen sozialen Medien berichtete.

„Wir haben Berichte über eine Protestaktion in der Gemeinde Cabacú, Baracoa, in der Provinz Guantánamo, erhalten, die auf die langanhaltenden Stromausfälle zurückzuführen sind. Anwohner aus dem Gebiet, das als La Bacanera bekannt ist, haben sich an diesem Samstag versammelt, nachdem sie mehr als 12 Stunden ohne Strom waren. Lokale Quellen bestätigen die Anwesenheit von Polizisten am Ort der Protestaktion“, so die NGO.

Diese neue Manifestation findet in einem kritischen Kontext für das Land statt, da weite Teile mit langanhaltenden Stromausfällen konfrontiert sind.

In Artemisa teilte der Nationale Verteidigungsrat mit, dass an diesem Wochenende nur 51,69 % der Bevölkerung Zugang zur Elektrizitätsversorgung hatten, was die Schwere der Energiekrise widerspiegelt, die die gesamte Nation seit dem völligen Zusammenbruch des Stromsystems am 18. Oktober betrifft.

Cabacú, eine der am stärksten von den Regenfällen des Hurrikans Oscar Ende Oktober betroffenen Gemeinden, sieht sich zudem den Folgen dieser Naturkatastrophe gegenüber. Die ständigen Unterbrechungen der grundlegenden Dienstleistungen haben die soziale Unzufriedenheit verstärkt, was sich in solchen Mobilisierungen zeigt.

Es ist nicht die erste Protestaktion, die in Cabacú verzeichnet wird.

Cabacú in Baracoa, Provinz Guantánamo, war bereits Schauplatz von Bürgerprotesten, die durch die soziale Unzufriedenheit aufgrund der prolongeden Stromausfälle ausgelöst wurden.

Am 17. Mai 2024 gingen die Anwohner dieser Gemeinde auf die Straße, nachdem sie mehr als 14 Stunden ohne Strom ausgehalten hatten.

Während der Proteste äußerten die Demonstranten ihre Empörung mit Slogans wie "Wir wollen Strom und Essen!" und forderten Lösungen für die bestehende Energiekrise und die Lebensmittelknappheit.

Polizeipräsenz bei der Protestveranstaltung

Lokale Quellen bestätigten Diario de Cuba die Anwesenheit von Polizeibeamten am Ort, obwohl bisher keine gewalttätigen Vorfälle oder Festnahmen gemeldet wurden. Cubalex gab an, die Informationen zu überprüfen, und rief diejenigen auf, die weitere Details zu den Ereignissen beitragen können.

Diese Episode spiegelt die zunehmende Verzweiflung der Kubaner angesichts einer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lage wider, die sich nicht verbessert. Die Stromausfälle sind zu einer ständigen Gegebenheit geworden, die, zusammen mit den wirtschaftlichen Schwierigkeiten und den Folgen von Naturkatastrophen, das allgemeine Unwohlsein verstärkt.

Bis jetzt haben die Behörden keine offizielle Erklärung zu den Ereignissen in Cabacú abgegeben. Es wird erwartet, dass weitere Details ans Licht kommen, während unabhängige Organisationen und lokale Zeugen weiterhin über die Proteste berichten.

Die Repression: Die einzige Antwort des Regimes auf die Protestierenden.

In den letzten Monaten hat Kuba einen signifikanten Anstieg der Bürgerproteste erlebt, die durch die langanhaltenden Stromausfälle in verschiedenen Regionen des Landes ausgelöst wurden. Diese Demonstrationen spiegeln das zunehmende Unbehagen der Bevölkerung angesichts der Energiekrise und der Reaktion der Regierung wider.

Am 7. November 2024 versammelten sich in Encrucijada, Villa Clara, Bewohner vor dem Sitz der Gemeindeverwaltung, um sofortige Lösungen nach mehr als 48 Stunden ohne Strom zu fordern. Die Proteste wurden von der Polizei unterdrückt, was zu mehreren Festnahmen führte.

In Havanna, während der dritten Nacht in Folge des allgemeinen Stromausfalls, kam es in verschiedenen Stadtteilen zu Protesten. Die Demonstranten äußerten ihre Frustration über den Stromausfall und den Mangel an offiziellen Informationen zur Situation. Die Reaktion der Regierung umfasste einen erheblichen Polizeieinsatz, um die Demonstrationen zu kontrollieren.

In Santiago de Cuba wurden ebenfalls ähnliche Proteste beobachtet, bei denen die Bürger die Wiederherstellung der Stromversorgung forderten. Die Behörden reagierten mit einer starken Polizeipräsenz auf den Straßen, um die Versammlungen zu verhindern.

Diese Proteste sind durch die Energiekrise im Land motiviert, die durch häufige und langanhaltende Stromausfälle gekennzeichnet ist. Die Situation hat sich durch jüngste Naturkatastrophen, wie den Hurrikan Rafael, die sich negativ auf die elektrische Infrastruktur ausgewirkt haben, verschärft.

Die Reaktion der Regierung umfasste Maßnahmen der Repression und Festnahmen von Demonstranten, was zu Kritik von Menschenrechtsorganisationen und der internationalen Gemeinschaft geführt hat.

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