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Die kubanische Aktivistin Idelisa Diasniurka Salcedo Verdecia hat in den sozialen Medien die dramatische Situation eines fünfjährigen Jungen angeprangert, der seit fast zwei Monaten im Koma liegt, nachdem er bei einem Verkehrsunfall auf der Autobahn Havanna–Pinar del Río verletzt wurde.
Die Aktivistin erklärte, dass die Mutter des im Koma liegenden Kindes den Unfall überlebt hat, ebenso wie ihre beiden Söhne, die jedoch weiterhin im Krankenhaus sind. Bei dem Unglück kamen die Eltern und die Großmutter der Frau ums Leben.
Der Junge, der im Koma liegt, erlitt den Verlust des Stirnbeins des Schädels und hatte ein Blutgerinnsel im Gehirn. Der Junge befindet sich weiterhin auf der Intensivstation. Die Ärzte, die ihn behandeln, haben die Verwendung von Baclofen empfohlen, einem wichtigen Medikament für seine neurologische Genesung, das jedoch derzeit in Kuba nicht verfügbar ist.
Die Familie, die in der Gemeinde La Salud in der Provinz Mayabeque lebt, hat eine verzweifelte Suche nach dem Medikament begonnen, sei es durch Spenden oder einen solidarischen Kauf. Jeder, der helfen kann, kann sich unter der Nummer +53 5 3967628 mit der Mutter des Kindes in Verbindung setzen.
Die Knappheit von Medikamenten auf der Insel wurde offiziell anerkannt. Im Juli gestand der Minister für Gesundheit, José Ángel Portal Miranda, vor der Nationalversammlung der Volksmacht ein, dass das kubanische Gesundheitssystem eine strukturelle Krise durchläuft, mit einer Abdeckung von gerade einmal 30% des Grundlagenspektrums an Medikamenten.
Portal Miranda erkannte an, dass die Krankenhäuser mit „chronischen Defiziten an медикаментозными Gütern, organisatorischen Mängeln, dem Exodus von Fachleuten und dem illegalen Verkauf von Dienstleistungen“ konfrontiert sind, sowie mit einem alarmierenden Anstieg der Mütter- und Kindersterblichkeit.
„Diese Probleme werden nicht sofort gelöst werden“, erklärte der Minister, der jede mögliche Verbesserung von der externen Finanzierung abhängig machte, die das Land gewinnen kann, und andeutete, dass die öffentliche Gesundheit in Kuba kein garantierter Recht mehr ist, sondern ein Dienst, der von der Verfügbarkeit von Devisen abhängt.
Während Millionen von Kubanern mit der Knappheit an grundlegenden Medikamenten konfrontiert sind, priorisiert die kubanische Regierung weiterhin den Tourismussektor als Motor der nationalen Wirtschaft.
Häufig gestellte Fragen zur Gesundheitskrise in Kuba und dem Fall des im Koma liegenden Kindes
Wie ist die aktuelle Situation des Gesundheitssystems in Kuba?
Das Gesundheitssystem in Kuba durchlebt eine beispiellose strukturelle Krise, gekennzeichnet durch einen Mangel an Medikamenten und lebenswichtigen Ressourcen. Laut dem Minister für öffentliche Gesundheit, José Ángel Portal Miranda, liegt die Abdeckung des Basismedikamentenrahmens nur bei 30 %. Außerdem gibt es chronische Defizite bei medizinischen Materialien, organisatorische Mängel und einen erheblichen Exodus von Fachkräften. Die öffentliche Gesundheit in Kuba hängt nun von externer Finanzierung ab und ist nicht mehr als universelles Recht gewährleistet.
Warum benötigt das im Koma liegende kubanische Kind Baclofen und befindet sich nicht in Kuba?
Der Junge, der einen schweren Verkehrsunfall hatte, benötigt Baclofen für seine neurologische Genesung, da er einen Verlust des Stirnbeins und ein Blutgerinnsel im Gehirn erlitten hat. Aufgrund der Gesundheitskrise in Kuba ist dieses Medikament jedoch im Land nicht verfügbar, was seine Familie dazu veranlasst hat, Hilfe zu suchen, um es durch Spenden oder Käufe im Ausland zu erhalten.
Wie wirkt sich die Gesundheitskrise insgesamt auf die kubanische Bevölkerung aus?
Die Gesundheitskrise in Kuba betrifft die Bevölkerung schwerwiegend, mit einer weit verbreiteten Knappheit an grundlegenden Medikamenten und medizinischen Geräten. Diese Situation zwingt viele Menschen, auf den Schwarzmarkt zurückzugreifen, um Medikamente zu erhalten, was aufgrund des Mangels an Qualitätskontrolle gefährlich sein kann. Außerdem gibt es einen Anstieg der Mütter- und Säuglingssterblichkeit, und die Patienten müssen aufgrund von Ressourcen- und Personalengpässen lange auf medizinische Versorgung warten.
Welche Maßnahmen ergreift die kubanische Regierung, um die Gesundheitskrise zu bewältigen?
Laut dem Minister für öffentlichen Gesundheitsdienst hängt jede Verbesserung des kubanischen Gesundheitssystems vom externen Finanzierungsbedarf ab, den das Land zu gewinnen vermag. Obwohl strategische Maßnahmen mit Zielen zur Bewältigung der Krise definiert wurden, wurden keine konkreten Termine für deren Umsetzung angegeben. Die Priorität bleibt der Tourismus als wirtschaftlicher Motor, wodurch die Gesundheit in den Hintergrund gedrängt wird und von der Verfügbarkeit von Devisen abhängig ist.
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