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Die Central Termoeléctrica Antonio Guiteras, die in Matanzas liegt und als die wichtigste des Landes gilt, wurde am Freitag vom Nationalen Elektrizitätsnetz (SEN) abgekoppelt.
Die Nachricht wurde zunächst von der Unión Eléctrica de Cuba (UNE) in einer kurzen Mitteilung auf Facebook bekannt gegeben.
Dennoch veröffentlichten sie später eine Klarstellung, die versuchte, ohne großen Erfolg, den Sturm der Kritik zu beruhigen.
In ihrer zweiten Mitteilung erklärte die UNE, dass das Kraftwerk gegen 9:00 Uhr morgens abgezogen werden würde, da seine Leistung auf 120 MW gesunken war, weshalb „unaufschiebbare Arbeiten“ zur Wiederherstellung der Leistung durchgeführt würden.
A diferencia der ersten Nachricht wurde diesmal eine Vorhersage gemacht: es wird geschätzt, dass die Stilllegung vier Tage dauern wird und dass das Wärmekraftwerk voraussichtlich nächsten Dienstag wieder synchronisiert wird.
Die fehlende anfängliche Information und die wiederholte Verwendung leerer Phrasen wie „unaufschiebbare Mängel“ lösten sofort das öffentliche Unbehagen in den sozialen Medien aus.
Ein elektrisches System am Rande des Zusammenbruchs
Die Abreise der Guiteras erfolgt in einem besonders kritischen Moment für das SEN.
Laut der offiziellen Informationen der UNE vom 7. November betrug die nationale Verfügbarkeit 1,529 MW, gegenüber einer Nachfrage von 2,107 MW, was bereits ein Defizit von 589 MW am Morgen darstellte.
Für die Spitzenzeiten in der Nacht wird ein noch größerer Ungleichgewicht geschätzt: 1.335 MW Defizit, mit einer insgesamt erwarteten Beeinträchtigung von 1.405 MW.
Die Ursachen wiederholen sich:
-Defekte Einheiten in Nuevitas, Felton und Antonio Maceo.
-Weitere in Wartung wie Santa Cruz del Norte und Céspedes.
Schwere Einschränkungen bei der dezentralen Energieerzeugung aufgrund von Mangel an Kraftstoffen und Schmierstoffen.
-70 Zentrale außer Betrieb, insgesamt 723 MW nicht verfügbar.
In der Zwischenzeit bleibt der Beitrag der 22 Fotovoltaik-Solarkraftwerke im Westen und Zentrum, obwohl er bedeutend ist (1.959 MWh), unzureichend, um die Unfähigkeit der thermischen Kraftwerke auszugleichen.
Reaktionen: Zwischen Spott, Verzweiflung und Wut
Die sozialen Medien füllten sich mit Nachrichten von Empörung, Sarkasmus und Frustration.
Während einige Kommentare die Situation mit bitterem Humor nahmen: „Ein unvermeidlicher Makel ist dieses Land“, stellte jemand fest, äußerte die Mehrheit eine tiefe Erschöpfung angesichts der prolongierten Energiekrise, des Mangels an offizieller Transparenz und der täglichen Konsequenzen der Stromausfälle: verlorene Lebensmittel, Krankheiten, Moskitos, Wasserknappheit, schlaflose Nächte.
Nutzer aus allen Teilen des Landes beschreiben verzweifelte Situationen:
-En Santiago de Cuba gibt es Bereiche im Zentrum, die seit mehr als 12 Tagen ohne Strom und seit über zwei Monaten ohne Trinkwasser sind.
In Artemisa werden stetig 180 MW Defizit gemeldet, unabhängig von der Uhrzeit.
In San Antonio de los Baños summieren sich die Stromausfälle auf bis zu 16 Stunden täglich, mit kurzen Stromunterbrechungen, die nicht ausreichen, um Geräte aufzuladen oder zu kochen.
In Ciego de Ávila fasste eine Anwohnerin die Situation zusammen: „Es gibt eineinhalb Stunden Strom für 12 Stunden ohne Strom. Das interessiert niemanden.“
-Und in Matanzas, der Provinz, in der sich die Guiteras befindet, haben viele das Gefühl, dass sie einen unverhältnismäßigen Preis zahlen.
Es gibt auch griffigere Anschuldigungen: vom ungleichen Verteilen der Stromausfälle bis zu der Beschwerde, dass bestimmte Schaltkreise in der Hauptstadt "unberührt" bleiben, während der Rest des Landes in Dunkelheit gehüllt ist.
Das symbolische Gewicht der Guiteras
Jedes Mal, wenn die CTE Antonio Guiteras erwähnt wird, durchlebt man denselben Zyklus: vage Ankündigungen, ein Dienstverlust, Wochen oder Monate schwerer Stromausfälle, und dann eine Wiederherstellung, die niemals Stabilität garantiert.
Diese Anlage, die eine Garantie für die Energieversorgung im Westen des Landes sein sollte, ist zum Symbol für den allgemeinen Verfall des Elektrizitätssystems geworden.
La UNE informierte in den vorhergehenden Monaten, dass diese Einheit Ende 2025 eine geplante Stilllegung für umfangreiche Wartungsarbeiten erhalten würde.
Dennoch wirft dieser erzwungene Ausstieg, der als „unerlässlich“ bezeichnet wird, nicht nur Fragen zur technischen Zuverlässigkeit auf, sondern auch zur Planungsfähigkeit des kubanischen Staates im Energiesektor.
Die Mehrheit der Bürger glaubt nicht, dass er am Dienstag zurückkommt. Und selbst wenn er es täte, nimmt die Bevölkerung diese Aktionen nicht mehr als Lösungen wahr, sondern als Teil des gleichen Zyklus aus Flickwerk und unerfüllten Versprechen.
Fazit: Ein Land im Dunkeln, ohne Antworten und am Limit
Der Blackout ist nicht nur elektrisch: er ist institutionell, wirtschaftlich und emotional. Der Ausfall der Guiteras ist nur ein weiteres Puzzlestück des systemischen Zusammenbruchs, der die Insel durchläuft. Jedes Mal, wenn ein Kraftwerk ausfällt, sinkt nicht nur die Energieerzeugung: auch die Geduld, die psychische Gesundheit und die Hoffnung von Millionen Kubanern erlöschen.
Angesichts dieses Szenarios wendet sich die UNE weiterhin an Phrasen wie "dringende Mängel", ohne umfassende technische Erklärungen, detaillierte Zeitpläne oder gar strukturelle Lösungsvorschläge anzubieten.
Es geht nicht nur um Energie: Es geht um das Recht, in Würde zu leben.
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