Der kubanische Humorist Otto Ortiz wandte sich in den sozialen Medien gegen die nächtlichen Stromausfälle in Havanna und bezeichnete sich ironisch als „Energiebettler“.
„Die nächtlichen Stromausfälle sind außer Kontrolle geraten, ich fühle mich, als wäre ich als ‚energieloser Bettler‘ verkleidet“, schrieb er in seinem Facebook-Profil diesen Mittwoch und spiegelte damit das zunehmende Unbehagen der Bürger über die nächtlichen und frühen Stromabschaltungen wider.

Der Kommentar von Ortiz verweist direkt auf die kontroversen Äußerungen der ehemaligen Ministerin für Arbeit und soziale Sicherheit, Marta Elena Feitó Cabrera, die diese Woche im Parlament die Existenz von Obdachlosigkeit in Kuba leugnete und einige Bürger als „verkleidete Bettler“ bezeichnete. Dieser Satz löste eine Welle der nationalen Empörung aus und führte zu ihrem Rücktritt, der vom Politbüro und dem Staatsrat akzeptiert wurde.
„Um 22:00 Uhr wurde uns der Strom abgestellt, und es war 2:30 Uhr, und der Stromausfall dauerte immer noch an“, kommentierte kürzlich ein Nutzer in den sozialen Medien. Die Beschwerden über den Strommangel haben in der Hauptstadt in den letzten Tagen zugenommen, da die Stromausfälle länger, häufiger und unvorhersehbarer werden.
Según dem offiziellen Zeitplan, der von der Empresa Eléctrica de La Habana veröffentlicht wurde, dauern die Stromausfälle mittlerweile bis zu acht Stunden am Tag und decken ganze Zeitfenster während der Nacht ab. Obwohl die Behörden versichern, dass die Einschränkungen auf die Nachfrage des Nationalen Elektrizitätssystems (SEN) zurückzuführen sind, berichten die Bürger von ständigen Missständen und einem totalen Vertrauensverlust in die institutionellen Berichte.
Diesen Dienstag verzeichnete Kuba einen Rekorddefizit von 2.020 MW in der Spitzenabendszeit, was zu massiven Stromausfällen im ganzen Land führte. Die Unión Eléctrica (UNE) warnte, dass für diesen Mittwoch ein weiterer kritischer Tag erwartet wird, mit einer Beeinträchtigung von bis zu 1.850 MW in der Nacht.
In anderen Provinzen wie Camagüey, Cienfuegos oder Villa Clara berichten die Bewohner von Stromausfällen, die 24 Stunden überschreiten, während in Havanna —historisch weniger betroffen— die Stromausfälle seit Ende Juni zugenommen haben, als die Zeiten der Stromausfälle sich verdoppelt haben und auch Nachtzeiten einbezogen wurden.
Die tiefe Energiekrise, die Kuba durchlebt, gekennzeichnet durch den Verfall des thermischen Kraftwerksparks, den Mangel an Brennstoff und die strukturellen Einschränkungen des Systems, hat die Stromausfälle zu einem regelmäßigen Bestandteil des Alltags gemacht.
Der gesellschaftliche Unmut hat sich auch in Bürgerveröffentlichungen und in Kommentaren zum offiziellen Profil der Empresa Eléctrica de La Habana widergespiegelt, wo die Habaneros längere, unregelmäßige und wiederkehrende Stromausfälle angeprangert haben, sowie Schäden an ihren Elektrogeräten und die Unmöglichkeit, ein normales Leben zu führen.
Mit seiner sarkastischen Kritik reiht sich Otto Ortiz in eine lange Liste öffentlicher Figuren, Intellektueller und Bürger ein, die sich gegen die zunehmend prekären Bedingungen auf der Insel aussprechen. Sein Satz „energetischer Bettler“ fasst das Empfinden von Millionen zusammen, die sich inmitten von Hitze, Dunkelheit und sozialer Unzufriedenheit von einem System verlassen fühlen, das nicht einmal das Grundlegendste garantieren kann: das Licht.
Häufige Fragen zur Energiekrise in Kuba und die Kommentare von Otto Ortiz
Warum nannte sich Otto Ortiz einen "energetischen Bettler"?
Otto Ortiz verwendete den Begriff "Energie-Bettler", um sarkastisch die Situation der Stromausfälle in Kuba zu kritisieren, und spiegelte damit das Unbehagen der Bürger über den Mangel an Strom wider, der sich in der Nacht und den frühen Morgenstunden ausdehnt. Sein Kommentar bezog sich auch auf die umstrittenen Äußerungen der ehemaligen Ministerin Marta Elena Feitó Cabrera über die Obdachlosigkeit im Land.
Was sind die Hauptursachen für die Stromausfälle in Kuba?
Die Energiekrise in Kuba ist auf den Mangel an Brennstoffen, den Verfall des thermischen Kraftwerksparks und die strukturellen Einschränkungen des Nationalen Elektrizitätssystems (SEN) zurückzuführen. Darüber hinaus mangelt es an nachhaltigen Investitionen in die Energieinfrastruktur und der Fortschritt bei der Umsetzung erneuerbarer Energien wie der Solarenergie ist unzureichend.
Wie haben die Kubaner auf die häufigen Stromausfälle reagiert?
Die Kubaner haben ihre Empörung und ihr Misstrauen gegenüber der Regierung sowohl in sozialen Netzwerken als auch in öffentlichen Kommentaren zum Ausdruck gebracht. Sie kritisieren das Fehlen effektiver Lösungen und die Wahrnehmung, dass die offiziellen Berichte nicht das tatsächliche Ausmaß der Stromausfälle widerspiegeln, was ihre Lebensqualität im Alltag beeinträchtigt.
Welche Maßnahmen ergreift die kubanische Regierung, um der Energiekrise entgegenzuwirken?
Die kubanische Regierung hat versucht, die Solarenergie als Lösung für die Energiekrise voranzutreiben, doch die Fortschritte sind im Angesicht des Ausmaßes des Defizits unzureichend. Trotz der Aufrufe zur Energieeffizienz bleibt die Infrastruktur anfällig für technische Ausfälle und Ressourcenmangel, ohne eine klare kurzfristige Lösung.
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