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Nur 38 Kubaner wurden im Jahr 2025 in Spanien als Flüchtlinge anerkannt. In demselben Zeitraum wurden 311 Anträge abgelehnt und 998 Vorgänge eingestellt, das heißt, sie wurden ohne eine eingehende Prüfung geschlossen.
Diese Zahlen sind keineswegs ein technisches Detail, sondern offenbaren einen besorgniserregenden Trend: Spanien nimmt die kubanische Realität weder politisch noch humanitär angemessen wahr.
Kein Kubaner hat in diesem Jahr subsidiären Schutz oder humanitäre Gründe erhalten. Nicht einmal einer. Das wäre in einem stabilen Land überraschend; im Fall von Kuba, einer Nation mit systematischer Repression, Kriminalisierung von Dissens und ständiger Präsenz politischer Gefangener, ist es einfach unverständlich.
Ironischerweise haben demokratische oder semi-demokratische Länder der Region mehr gewährte Schutzmaßnahmen und in einigen Fällen Hunderte oder Tausende von humanitären Gründen. In der Zwischenzeit erscheint Kuba in der Tabelle mit einer absoluten Null.
Der Kontrast ist brutal: 48.573 humanitäre Gründe für Venezolaner, 230 für Peruaner, 299 für Kolumbianer, zudem Dutzende, die an Bürger von Ländern mit stabilen Institutionen, politischem Wechsel und Gewaltentrennung vergeben wurden.
Wenn man diese Daten ohne politischen Kontext betrachtet, könnte man zu dem Schluss kommen, dass Spanien Kuba als ein Land ansieht, das weniger Schutzbedarf hat als die Mehrheit des Kontinents. Aber es genügt, die Realität und die Archive zu betrachten, um zu verstehen, dass dies nicht der objektiven Situation entspricht, sondern einer besonders restriktiven Politik gegenüber cubanischen Anträgen.
Die bemerkenswerteste Zahl liegt jedoch nicht in den Anerkennungen oder Ablehnungen, sondern in den archivierten Fällen. Die 998 kubanischen archivierten Fälle sind keine gescheiterten Anträge, sondern Anträge, die nie bewertet wurden.
Ein archivierter Akt sagt nicht „Sie haben keine Gründe“, sondern „Ihr Fall wurde nicht bearbeitet“. Es ist das Bild eines Systems, das, angesichts der Überlastung, Verfahren verfallen lässt, Mitteilungen verliert oder das, was in Wirklichkeit Erschöpfung, Prekarität oder einfache Fehlinformation ist, als Rücknahme interpretiert.
Und dort erscheint die Paradoxie: Während Kuba die älteste Diktatur der westlichen Hemisphäre bleibt, reagiert Spanien auf die Mehrheit seiner Antragsteller nicht mit Schutz, auch nicht mit Zweifeln und erst recht nicht mit einer formalen Ablehnung, sondern mit einem administrativen Abschluss, der sie ohne Anhörung aus dem System ausschließt. Es wird nicht abgelehnt, weil es keine Gründe gibt; der Fall wird einfach nicht geprüft.
Die offiziellen Statistiken zeichnen ein Bild eines Landes, das keine politischen Exilierten produziert, sondern „unvollständige Akten“. Ein Land, dessen Migrationsstrom nicht analysiert, sondern durch massenhafte Akten verwaltet wird. Ein Land, das anscheinend keinen Schutz benötigt, weil sich seine Realität, politisch, sozial und repressiv, nicht in den Formularen des Asylamtes widerspiegelt.
Null humanitäre Gründe, sehr wenige Schutzmaßnahmen und fast eintausend unanalyzed Akten bilden ein deutliches Muster: Das spanische Asylsystem deutet die kubanische Verfolgung nicht mit der Strenge oder Kohärenz, die die Situation erfordert. Und während die Repression innerhalb der Insel sich verschärft, wird der internationale Schutz außerhalb von ihr schwächer.
Es ist kein statistisches Problem, es ist ein politisches und humanitäres Problem.
Es wird nicht nur die spanische Antwort in Frage gestellt; es wird die Legitimität eines Systems in Frage gestellt, das angesichts eines der langlebigsten und repressivsten Regime der Region lieber Akten schließt, als die Augen zu öffnen.
Und mitten in diesen Zahlen, diesen Akten, diesen endlosen Warteschlangen, die ermüden, bin ich.
Ich bin einer von vielen in dieser langen Warteliste.
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