„Ich spuckte es aus“: Chocolate MC erzählt von seinem angespannten Treffen im Gefängnis mit dem Mörder von El Taiger

Der Reggaeton-Künstler wollte nicht auf die Frage antworten, die sich viele stellen: Warum er trotz seiner zahlreichen Festnahmen nicht nach Kuba abgeschoben wurde. "Das ist ein Geheimnis."


Der kubanische Reggaeton-Künstler Yosvany Sierra, bekannt unter dem Künstlernamen Chocolate MC, gab ein exklusives Interview mit Yusnaby Rodríguez von Telemundo 51, wenige Tage nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis.

In dem Gespräch enthüllte er, dass er einem Treffen mit Damián Valdés Galloso hatte, der des Mordes an dem ebenfalls Reggaeton-Künstler El Taiger beschuldigt wird.

Ein unerwartetes Treffen im Gefängnis

Laut Chocolate MC trafen er und Valdés Galloso im selben Modul im Haftzentrum TGK aufeinander, und die Situation hat ihn tief geprägt.

"Ich spuckte es aus. Sie sah mich an… sie lachte, als wäre sie glücklich. Da wurde mir alles klar", äußerte er.

Dieses Treffen war eindrucksvoll, da der Reggaeton-Künstler festgenommen wurde, weil er angeblich zur Ermordung von Valdez Galloso angestiftet haben soll, was er bestreitet.

Psychische Gesundheit und der Druck des Ruhms

Mehr als nur die rechtlichen Anschuldigungen nutzte der Reggaeton-Künstler das Interview, um offen über seine psychische Gesundheit zu sprechen, ein Thema, das unter öffentlichen Persönlichkeiten selten diskutiert wird.

Relatierte, wie der Druck und die Einsamkeit ihn zu dunklen Momenten führten, sogar zu Gedanken an den Tod. "Es kam mir in den Kopf, dass ich sterben musste. Aber ich hörte etwas, das mir sagte: Suche nach Gott. Und ich suchte ihn" gestand er und wies darauf hin, dass dieser Moment der Reflexion ein Wendepunkt in seinem Leben war.

Trotz dass er sich nicht als „neuen Mann“ betrachtet, versichert Chocolate, dass er begonnen hat, sich zum Wohl seiner Familie und seiner Kinder zu verändern. „Ich weiß, dass es an der Zeit ist, Gewohnheiten zu ändern“, sagte er.

Konfrontiert mit mehreren Anklagen

Der Sänger sieht sich derzeit in Florida mit vier laufenden Verfahren konfrontiert. Neben dem Vorwurf der mutmaßlichen Anstiftung zu einem Mord wird er auch wegen häuslicher Gewalt, bewaffneten Raubes und sexueller Nötigung angeklagt.

In dem Interview verteidigte er sich gegen diese Anschuldigungen und stellte die Einstellung der Behörden in Frage: "Sie haben mir eine Fußfessel angelegt und meine Tournee abgesagt. Wer sorgt für meine Kinder?", äußerte er.

Nach so viel Zeit im Gefängnis und wieder draußen fragen sich viele Kubaner, warum er nicht nach Kuba abgeschoben wurde.

"Das ist ein Geheimnis. Einige von uns wissen es, aber wenn ich es sage, gibt es Ärger", sagte er.

Nächste Gerichtstermine

Trotz seiner Freilassung gegen Kaution hat Chocolate MC mehrere ausstehende Gerichtstermine. In den kommenden Wochen muss er sich der Justiz wegen der gegen ihn erhobenen Anklagen stellen.

Die Staatsanwaltschaft Miami-Dade behauptet, dass sie bis zu 100.000 Dollar angeboten hat, um Valdés Galloso zu ermorden, doch er hat diese Anschuldigungen entschieden zurückgewiesen und erklärt, dass die in sozialen Medien getätigten Drohungen missverstanden wurden.

In dem Interview mit Telemundo 51 versicherte er, dass er sich auf seine Musik konzentriert und die Ruhe bewahren möchte.

"Ich werde versuchen, den Faden aufzugreifen. Mal sehen, ob die Polizei mich in Ruhe lässt", äußerte er.

Außerdem äußerte er den Wunsch, eines Tages ein Festival in Kuba zu organisieren: "Wenn die Plaza de la Revolución eines Tages nicht mehr Plaza de la Revolución heißt, würde ich gerne dort ein Verteilungsfestival organisieren", sagte er.

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