Die Diebstähle an Radiobasen von ETECSA in Santiago de Cuba gehen weiter

In diesem Jahr wurden in Santiago de Cuba mindestens 17 Radiobasen von ETECSA vandalisiert, viele davon sind neu installiert.

Beamte des MININT am Tatort des DiebstahlsFoto © Videoaufnahme von YouTube von TurquinoTeVe

Die Empresa de Telecomunicaciones de Cuba S.A. (ETECSA) hat einen neuen Vandalismusakt gegen eine ihrer Radiobasen in San Vicente, Santiago de Cuba, angezeigt, der mehr als 2.500 Benutzer ohne Mobiltelefonservice und ohne Zugang zum Internet ließ.

Das Unternehmen bestätigte den Diebstahl von Batterien und die Zerstörung zusätzlicher Geräte, was erneut die zunehmende Welle von Angriffen auf die Telekommunikationsinfrastruktur in der Provinz unter Beweis stellt.

Laut Angaben eines Unternehmensvertreters gegenüber dem Staatsfernsehen war die betroffene Funkbasis kürzlich installiert worden und sollte am Tag nach dem Diebstahl in Betrieb genommen werden.

Der Beamte erklärte, dass diese Systeme über Batteriespeicher verfügen, die eine Unterbrechung der Stromversorgung überbrücken können, was sie zum Hauptziel von Verbrechern macht.

Dennoch beschränkten sich die Autoren in diesem Fall nicht nur auf den Diebstahl der Batterien: Sie zerstörten auch Gleichrichter, Verkabelungen und andere kostspielige importierte Geräte, was zu millionenschweren Verlusten in Devisen für das Land führte.

Der Führer bezeichnete die Vorfälle als "Vandalismus" und warnte, dass solche Sabotageakte nicht nur das Unternehmen betreffen, sondern auch "den sozioökonomischen Fortschritt gefährden", indem sie ganze Gemeinschaften von der Kommunikation abschneiden.

Er rief außerdem die Bevölkerung dazu auf, verdächtige Aktivitäten zu melden und bei der Sicherung dieser strategischen Einrichtungen zu unterstützen.

Folgen für die Einwohner von San Vicente

Nach dem Diebstahl mussten die Bewohner des Dorfes lange Strecken zurücklegen, um Mobilfunkempfang zu finden, in einem Kontext, in dem Kommunikation über das Internet und Telefonie lebenswichtig ist, um Kontakt zu Angehörigen zu halten und alltägliche Angelegenheiten zu erledigen.

Die abgelegene Lage der Radiobasis hat die Identifizierung der Verantwortlichen erschwert, die bis jetzt auf freiem Fuß sind.

ETECSA erkannte an, dass in vielen Fällen die gestohlenen Batterien auf dem informellen Markt landen oder in Haushalten verwendet werden, um elektrische Umwandler zu betreiben, was die Verfolgung der Täter zusätzlich erschwert.

Das Unternehmen betonte, dass die gestohlenen und beschädigten Geräte schwer sofort zu ersetzen sind und dass es kein festgelegtes Datum gibt, um den Dienst in San Vicente wiederherzustellen.

Ein Problem, das sich wiederholt

Dieser Vorfall ist nicht isoliert.

Arbeiter von ETECSA in Santiago haben wiederholt in sozialen Netzwerken die Proliferation von Sabotagen gegen Radiobasen in der Provinz angeprangert, in einigen Fällen mit bis zu sechs Angriffen auf dieselbe Anlage.

Zu den begehrtesten Equipment gehören Batteriebänke, Gleichrichter, Kabel und Treibstoff für Generatoren – alles von hohem Wert und Nutzen auf dem Schwarzmarkt.

Der Ingenieur Luis Enrique Torres Almarales, Mitarbeiter des Unternehmens, bezeichnete diese Vorfälle als „gezielte Sabotage“, die die nationalen Wirtschaft schädigen und die Konnektivität ganzer Gemeinschaften schwer beeinträchtigen.

Er forderte auch eine verstärkte Polizeipräsenz und beispielhafte Maßnahmen gegen die Täter und erinnerte daran, dass die Telekommunikationsmitarbeiter keine Aufseher, sondern Techniker sind, die dafür verantwortlich sind, das Netzwerk in Betrieb zu halten.

Strengere Strafen

Der kubanische Staat hat gewarnt, dass vandalistische Handlungen gegen die Infrastruktur der Telekommunikation gemäß Artikel 125 des Strafgesetzbuches bestraft werden, der diese Verbrechen als Sabotage einstuft und Strafen von bis zu 15 Jahren Haft vorsieht.

Die Behörden betonen, dass diese Angriffe eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen, insbesondere im Kontext einer Energie- und Technologiekrise.

Dennoch berichten kritische Sektoren, dass die offizielle Erzählung auch als Ablenkung dient, um den Verfall der Instandhaltung und die Anfälligkeit der Netze zu verschleiern.

In Provinzen wie Holguín wurden ebenfalls Diebstähle von Kraftstoff in Generatoren registriert, was ein Muster aufzeigt, das über Santiago de Cuba hinausgeht.

Ein Szenario ohne Lösung in Sicht

Im bisherigen Verlauf des Jahres 2025 hat Santiago de Cuba mindestens 17 vandalisierten Radiobasen verzeichnet, viele von ihnen sind erst kürzlich installiert worden.

Die Angriffe erfolgen sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten, hauptsächlich nachts und nutzen die langanhaltenden Stromausfälle aus.

ETECSA versichert, dass sie die Fernüberwachung ihrer Einrichtungen verstärkt hat, räumt jedoch ein, dass sich die Täter angepasst haben und über die Rückseite der Schaltschränke Zugriff erlangen, um die Alarmsysteme zu umgehen.

In der Zwischenzeit bleiben Tausende von Kubanern unkommuniziert, jedes Mal wenn ein Raubüberfall passiert, eine Situation, die die strukturellen Schwächen des einzigen Telekommunikationsunternehmens auf der Insel und die Bestehen eines Problems ohne eine endgültige Lösung offenbart.

Häufig gestellte Fragen zu Diebstählen und Vandalismus an Radiobasen von ETECSA in Kuba

Welchen Einfluss haben die Diebstähle von Radiobasen der ETECSA in Santiago de Cuba?

Die Diebstähle in den Radiobasen von ETECSA haben mehr als 2.500 Nutzer in San Vicente, Santiago de Cuba, ohne Mobiltelefon- und Internetzugang zurückgelassen. Diese vandalistischen Taten beeinträchtigen die Konnektivität ganzer Gemeinschaften und zwingen die Anwohner, lange Strecken zurückzulegen, um Mobilfunkempfang zu finden, was ihre täglichen Kommunikationen und alltäglichen Aufgaben erschwert.

Warum gibt es diese Diebstähle in den Radiobasen von ETECSA?

Die Diebstähle konzentrieren sich hauptsächlich auf Batteriebanken und andere wertvolle Geräte, da diese Komponenten entscheidend sind, um die Abdeckung bei Stromausfällen aufrechtzuerhalten, und einen hohen Wert auf dem informellen Markt haben. Zudem erleichtern die abgelegene Lage einiger Funkmasten und das Fehlen angemessener Überwachung solche vandalistischen Handlungen.

Welche Maßnahmen ergreift ETECSA, um Vandalismus in seinen Anlagen zu bekämpfen?

ETECSA hat eine strengere Fernüberwachung ihrer Einrichtungen implementiert, obwohl die Kriminellen ihr Vorgehen angepasst haben, um die Alarme zu umgehen. Das Unternehmen hat auch die Bevölkerung um Zusammenarbeit gebeten, um verdächtige Aktivitäten zu melden und diese strategischen Infrastrukturen zu schützen.

Was sind die Sanktionen für die Verantwortlichen von Vandalismus gegen die Telekommunikationsinfrastruktur in Kuba?

Vandalistische Handlungen gegen die Telekommunikationsinfrastruktur gelten als Sabotage und können mit Strafen von sieben bis 15 Jahren Gefängnis belegt werden, gemäß Artikel 125 des neuen Strafgesetzbuchs in Kuba. Diese Aktionen werden als Bedrohung der nationalen Sicherheit angesehen, insbesondere im aktuellen Kontext der Energie- und Technologiekrise.

Gibt es ein Muster bei den Angriffen auf die Radiobasen von ETECSA in Kuba?

Die Angriffe auf die Radiostationen von ETECSA sind Teil eines Musters, das mehrere Provinzen betrifft, wie Santiago de Cuba, Holguín und Havanna. Diese Vorfälle beschränken sich nicht auf ländliche Gebiete, sondern treten auch in städtischen Zonen auf und nutzen Faktoren wie Stromausfälle und fehlende angemessene Überwachung aus.

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