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Der kubanische Rapper und politische Gefangene Maykel Castillo Pérez (Maykel Osorbo) hat in der Gefängnis von Kilo 5 y Medio in Pinar del Río einen Hunger- und Durststreik erklärt als Reaktion auf Drohungen eines möglichen Transfers in weiter entfernte Gefängnisse, in Camagüey oder Santiago de Cuba.
Die Beschwerde wurde am Freitag auf der Seite von Facebook Maykel Osorbo 349 veröffentlicht, wo gewarnt wurde, dass das Leben des Künstlers in Gefahr ist und der Versuch, ihn noch weiter von seiner Familie zu entfernen, eine extreme Form der Bestrafung darstellt.
„Es ist bereits eine Grausamkeit, ihn mehr als 150 Kilometer von seinem Wohnort entfernt zu haben. Und jetzt wollen sie ihn fast zehnmal weiter weg schicken“, heißt es in der Veröffentlichung.
Castillo wurde im Mai 2021 festgenommen und seitdem ist er hunderte Kilometer von seinem Zuhause entfernt inhaftiert. Laut seinen Angehörigen versucht das Regime, ihn physisch und emotional mit solchen Maßnahmen zu brechen, und sein Hungerstreik ist ein Akt des Überlebens. „Maykel weiß genau, warum sie das tun“, warnten sie.
Die Protestaktion des Künstlers erfolgt nach mehreren kürzlichen Vorfällen, die den fortschreitenden Verfall seiner Situation im Gefängnis widerspiegeln. Im Februar verhängten die Behörden eine disziplinarische Maßnahme wegen angeblicher „Verbreitung falscher Nachrichten“ in sozialen Medien. Diese Sanktion wurde als Vergeltungsmaßnahme für die von außen geäußerten Beschwerden über die Missbräuche und Bedingungen im Gefängnis angesehen.
Im April wurde Osorbo mit Isolation bestraft, nachdem er eine Diskussion mit einem Agenten des Staatssicherheitsdienstes hatte, während seine Gesundheit durch Symptome eines Virus beeinträchtigt war. Seine Familie berichtete damals von einem Mangel an Informationen und forderte das Recht auf direkte Kommunikation, um zu bestätigen, dass er in Sicherheit war.
Sem Wochen später kritisierte der Musiker die Behörden scharf, die ihm die Teilnahme an der Beerdigung seiner Großmutter verweigerten, die ihn seit seiner Kindheit großgezogen hatte. „Bin ich kontrarevolutionär? Ja. Ich fühle mich nicht beleidigt, weil ihr mich kontrarevolutionär nennt... Was ich nicht bin, ist das, was du bist“, äußerte er und bekräftigte seine klare Haltung gegen das Regime.
Maykel Osorbo ist Mitautor des Stücks Patria y Vida, das in Kuba als Protesthymne gilt. Seine Inhaftierung wurde von internationalen Organisationen und Menschenrechtsverteidigern verurteilt, die ihn als Gewissensgefangenen anerkennen.
Die neue Hungerstreik zündet erneut die Alarmglocken über seinen Gesundheitszustand und über den Einsatz des Strafvollzugs als Werkzeug politischer Bestrafung in Kuba. „Wenn Maykel weiterhin im Hungerstreik bleibt und sich sein Gesundheitszustand verschlechtert und sein Leben gefährdet ist, wird die Situation auch für euch sehr schlimm werden“, beendet die Warnung seiner Angehörigen.
Häufig gestellte Fragen zur Situation von Maykel Osorbo im Gefängnis
Warum ist Maykel Osorbo im Hungerstreik?
Maykel Osorbo hat einen Hunger- und Durststreik im Gefängnis Kilo 5 und Medio in Pinar del Río ausgerufen, um gegen die Drohungen zu protestieren, in weiter entfernte Gefängnisse verlegt zu werden, was seine Isolation von seiner Familie erhöhen würde. Diese extreme Maßnahme zielt darauf ab, Aufmerksamkeit auf seine Lage und die ungerechten Bedingungen zu lenken, die er als politischer Gefangener erleidet.
Welche disziplinarischen Maßnahmen hat Maykel Osorbo im Gefängnis erfahren?
Maykel Osorbo ist mehreren Disziplinarmaßnahmen im Gefängnis ausgesetzt gewesen, darunter eine Strafe wegen angeblicher "Verbreitung von Falschnachrichten" in sozialen Medien. Diese Maßnahmen werden als Vergeltungsaktionen für seine Beschwerden über die Misshandlungen und Zustände im Gefängnis angesehen und stellen einen Teil eines Musters von Belästigungen dar, das darauf abzielt, ihn physisch und emotional zu brechen.
Wie ist der aktuelle Gesundheitszustand von Maykel Osorbo?
Die Gesundheit von Maykel Osorbo ist Grund zur großen Besorgnis, insbesondere nach seiner Erklärung über den Hunger- und Durststreik. Zuvor hatte er bereits Symptome eines Virus gezeigt und war mit Isolation bestraft worden, was seine körperliche Verfassung verschärft und die Risiken für sein Wohlbefinden erhöht hat.
Wie hat die internationale Gemeinschaft auf den Fall von Maykel Osorbo reagiert?
Die internationale Gemeinschaft hat die Inhaftierung von Maykel Osorbo umfassend verurteilt und ihn als Gewissensgefangenen anerkannt. Organisationen wie Amnesty International fordern seine sofortige Freilassung, und sein Fall bleibt ein Symbol für die systematische Unterdrückung von Dissidenten und Künstlern in Kuba.
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